Celsius, Anders, schwed.Astronom: schlug 1742 die 100°-Teilung
des Thermometers vor (C.-Skala).
(° = Teilabschnitt einer Skala)
Temperatur, eine Grösse, die
den Wärmezustand eines physikal.Systems, z.B. eines
Körpers, einer Flüssigkeit oder eines Gases kennzeichnet. Die Temperatur
ist zu unterscheiden von der Wärme, einer Energieform. Der absolute
Nullpunkt(-273.15°C) ist die kleinste überhaupt mögliche Tmperatur: man
kann ihn nur näherungsweise erreichen. In der Physik ist die thermodynamische
Temperaturskala (Kelvinskala) gebräuchlich:
die Fahrenheitskala war lange Zeit in den englischsprechenden Ländern in
Gebrauch.
Verschiedene Temperaturskalen
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°C
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K
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°F
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°R
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- 273.15
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0
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-459.67
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-218.52
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-
17.78
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255.37
|
0
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- 14.22
|
0
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273.15
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32
|
0
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10
|
283.15
|
50
|
8
|
20
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293.15
|
68
|
16
|
30
|
303.15
|
86
|
24
|
40
|
313.15
|
104
|
32
|
50
|
323.15
|
122
|
40
|
60
|
333.15
|
140
|
48
|
70
|
343.15
|
158
|
56
|
80
|
353.15
|
176
|
64
|
90
|
363.15
|
194
|
72
|
100
|
373.15
|
212
|
80
|
°C = Grad Celsius, K = Kelvin
°F
= Grad Fahrenheit, °R =
Réaumur
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Für den Weinkenner
Die
Temperatur, bei der ein Wein ausgeschenkt wird, hat wesentlichen Einfluss auf
die Entwicklung von Geruch und Geschmack, denn mit steigender Temperatur nimmt
die Verdunstung zu. Bei optimaler Temperatur werden Komponenten wie etwa Frucht-
und Holzaromen betont, der Wein ist voll und weich. Bei Temperaturen über 20°C
verdunsten die leichtflüchtigen Substanzen wie etwa Alkohol, der dem Bouquet
einen stechenden Geruch verleiht. Im Mund schmeckt der Wein breiig, die Struktur
geht verloren. Vor allem Fehler kommen bei Wärme deutlicher zum Ausdruck. Bei
zu tiefer Temperatur werden Fehler, aber auch die Aromastoffe in Bouquet und
Körper unterdrückt.
Ein Weisswein mit 7 g Gesamtsäure schmeckt bei
18°C sehr sauer, schon bei 14°C scheint die Säure weniger aggressiv, und bei
10°C wird der Wein als angenehm frisch empfunden. Ein weiterer Grund, Champagner
und Schaumweine kalt zu servieren, ist die Kohlensäure: bei höherer Temperatur
löst sie sich stärker, zwischen 18°C und 20°C ist sie beissend auf der Zunge
spührbar.
Süsse wird mit steigender Temperatur ausgeprägter,
umgekehrt dazu werden salzige, bittere und adstringierende Nuancen bei niedrigerer
Temperatur ausgeprägter wahrgenommen.
Rotwein sollte je wärmer serviert werden, je
mehr Gerbstoff er besitzt. Der Tanningehalt bestimmt die Serviertemperatur.
Weissweine, die durch die fehlende Maischegärung kaum Gerbstoff aufweisen, werden
deswegen kühl getrunken. Leichtere Rotweine und Rosé schmecken ebenfalls besser
bei gemässigter Temperatur, wenn sie auch wärmer als Weisswein gereicht werden.
Jugendlich-fruchtige Weine behalten kühl ihre Frische, während in der Flasche
gealterte Weine höhere Temperatur brauchen, um sich entfalten zu können. Alkoholreiche
Weine hinterlassen bei mässiger Temperatur einen schwächeren Wärmeeffekt im
Gaumen.
Der Begriff „chambrieren“ stammt aus einer Zeit,
als man noch kühler wohnte und die Keller eiskalt waren. Heute ist in der Wohnung
aufbewahrter Wein meist zu warm. Rotwein kann zwischen dem Füllen der Gläser
sogar wieder gekühlt werden. Die für jeden Weintyp optimale Temperatur ist auch
eine Frage des individuellen Geschmacks. Anhaltspunkte soll die unterstehende
Tabelle geben, wobei Abweichungen nur nach unten vorzunehmen sind.
Weintemperatur: 4 – 10°C : Dauer, bis Erwärmung um 1°C : 3 – 4 Minuten.
Weintemperatur: 10 – 15°C : Dauer, bis Erwärmung um 1°C : 6 – 8 Minuten.
Rote Bordeaux
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18°C
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Rote Burgunder
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16°C
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Tanninreiche Rotweine, Vintage Port
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16-18°C
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Tanninarme Rotweine, Beaujolais, Dolcetto
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14-16°C
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Volle, aromatische Weissweine, Süssweine,
Rosé, weisse Portweine, Sherry
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10-12°C
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Leichte, frische Weissweine, Schaumweine,
Champagner
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8-10°C
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